Was verstehen wir unter der Sozialen Dreigliederung und was ist so zukünftig an dieser Idee? Wir haben aus Vorträgen und Interviews eine Dokumentation zusammengestellt, die Menschen, Initiativen und Ideen präsentiert für eine menschlichere Welt von morgen!
Sind die Ideen der Dreigliederung mittlerweile überholt und eine Erscheinung der Vergangenheit? Bei seinem Vortrag verneint dies Gerald Häfner eindringlich und zeigt auf, jdass sie nach wie vor die gesellschaftliche Basis sein können, um die zahlreichen Herausforderungen auf der Welt konstruktiv in Angriff zu nehmen!
In seinem Vortrag beschreibt der Historiker Albert Schmelzer die historische Dreigliederungsbewegung von 1919 und zeigt auf wie Rudolf Steiner einen Beitrag für eine Gesellschaftserneuerung nach dem 1. Weltkrieg entwickelt hat, der heute nichts an Aktualität verloren hat.
„ImPuls für die Zukunft“ war das Motto der Tagung, die vom 5. bis 7. April 2019 im Forum 3 und im Hospitalhof in Stuttgart stattfand und von mehr als 600 Menschen besucht wurde. Anlass war, dass Rudolf Steiner vor 100 Jahren mit der Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus an die Öffentlichkeit getreten war.
Ulrich Morgenthaler eröffnete die Tagung. Es folgten Grußworte des Oberbürgermeisters der Stadt Stuttgart Fritz Kuhn, der den positiven Einfluss der Anthroposophen in seiner Stadt würdigte. Schon früh hatte er in Achberg erste Kontakte mit anthroposophischen Ansätzen gehabt. Insbesondere durch Joseph Beuys hatte in der Gründungsphase der Partei der Grünen von der Dreigliederung gehört. Danach sprachen Henning Kullak-Ublick (Sprecher Vortrag von Nicanor Perlas des Bundes der Freien Waldorfschulen) und Christoph Strawe. Kullack-Ublick stellte eingangs die Frage: Ist die Dreigliederungsbewegung gescheitert? Und er antwortete gleich selbst: nein, keineswegs. Rudolf Steiners Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus wird immer lebendiger und wächst gesundend in immer mehr Lebensgebiete hinein. Natürlich ist vieles noch nicht erreicht und die Aufgaben, die noch zu bewältigen sind, sind enorm, doch für ein pessimistisches Urteil eines Scheiterns ist kein Anlass. Ein unvoreingenommener Besucher dieser Tagung muss Kullak-Ublick recht geben: die Dreigliederung ist schon in vielen Bereichen fruchtbar geworden: weltweit sind mittlerweile eine Vielzahl von Initiativen entstanden, die ihre entscheidenden Impulse aus dieser Idee Steiners erhalten haben...
In diesem Video skizziert Gerald Häfner, Gründungsmitglied der Grünen und Leiter der Sozialwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum, die Chancen einer Gesellschaftsgestaltung im Sinne der Dreigliederung und lädt zu unserer gemeinsamen Tagung „ImPuls für die Zukunft“ ein.
Freiheit ist der Grundimpuls des geistigen Lebens, wo auf die Freiheit der individuellen menschlichen Fähigkeiten gebaut werden muss. Gleichheit ist der Grundimpuls des Staats- und Rechtslebens, wo alles hervorgehen muss aus dem Bewusstsein der Gleichheit der menschlichen Rechte. Brüderlichkeit ist das, was auf dem wirtschaftlichen Lebensgebiet herrschen muss im großen Stile...
Rudolf Steiner
Wie werden wir den drängenden sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht? 1919, nach dem Ersten Weltkrieg, ging von Stuttgart eine Volksbewegung für die „Dreigliederung des sozialen Organismus“ aus. Sie wurde inspiriert von Rudolf Steiner und setzte sich für eine umfassende gesellschaftliche Neuordnung ein, die auf der Selbstbestimmung mündiger Menschen in allen Bereichen der Gesellschaft beruht. Was gewinnen wir aus diesem Impuls und den bisher damit gemachten praktischen Erfahrungen für die Probleme von heute und morgen? Diese Fragen und Themenstellungen möchten wir gerne mit Ihnen gemeinsam auf der Tagung im Forum 3 Stuttgart und im Hospitalhof bearbeiten und laden Sie herzlich dazu ein!
Fr 26. - So 28. April 2019 | Achberg, Humboldt-Haus
Ort: Internationales Kulturzentrum Achberg, Humboldt-Haus
Ingrid Lotze, Ulrich Morgenthaler (Forum 3), Gerald Häfner (Sektion für Sozialwissenschaften am Goetheanum, Dornach CH), Dr. Christoph Strawe (Institut für soziale Gegenwartsfragen, Initiative Netzwerk Dreigliederung), Alfred Wohlfeil (Christengemeinschaft Stuttgart-Mitte), Alexander Schwedeler, Sebastian Knust, Lena Sutor-Wernich, Marco Bindelli, Fedelma Wiebelitz, Andreas Kehl